Nachhaltigkeit ist in aller Munde – auch Berufseinsteiger interessieren sich zunehmend dafür, ob der zukunftsorientierte Umgang mit Ressourcen bei einem Unternehmen ein Thema ist. Dass sich die Kreiskliniken Reutlingen da nicht verstecken müssen, zeigt ein Gespräch mit Verantwortlichen, das hier beispielhaft für die Anstrengungen im Gesundheitswesen und insbesondere von Klinikbetrieben sei, die bekanntlich besonders viel Nachwuchs suchen und sich um Attraktivität bemühen.
Neue Nachhaltigkeitsstrategien
„Wir sind ein verbrauchsintensives Unternehmen, wir haben viele Einmalprodukte und einen hohen Ressourcenverbrauch“, sagt Lukas Schult, Leiter Unternehmenskommunikation und Marketing der Kreiskliniken Reutlingen. Zudem wird viel Energie für Strom und Heizung benötigt. Im Gebäude- und Energiemanagement der Kreiskliniken ist aber schon viel passiert. Zwei Blockheizkraftwerke an den Kliniken am Reutlinger Steinenberg machen es z. B. möglich, dass mit selbsterzeugter Energie flächendeckend Ökostrom produziert wird. Damit sind die Kreiskliniken beim Strom seit 2020 klimaneutral.
Nachhaltigkeit als Ausbildungsinhalt
„Nachhaltigkeit bedeutet für die Kreiskliniken aber nicht nur, den Umweltaspekt in den Fokus zu nehmen, sondern das Thema vielmehr auch in der wirtschaftlichen Dimension, im Bereich Soziales und in Bezug auf die Innovationsfähigkeit des Unternehmens zu denken“, betont Dominik Nusser, Geschäftsführer der Kreiskliniken Reutlingen GmbH. So wird schon in der Ausbildung des Pflegepersonals ein Bewusstsein für nachhaltiges Handeln bei der Arbeit vermittelt.
An der Akademie der Reutlinger Kreiskliniken in Pfullingen werden Pflegefachkräfte aus dem ganzen Land ausgebildet. 200 Plätze stehen dafür im Jahr zur Verfügung. Außerdem sind Fort- und Weiterbildung hier große Themen. Hauptschüler können nach der einjährigen Krankenpflegehilfe in drei Jahren zur Pflegefachkraft werden. Sogar ein Abschluss als Bachelor in Angewandten Pflegewissenschaften ist möglich.
Ressourcenschonende Arbeitsweise
In puncto Nachhaltigkeit betont Akademieleiter Klaus Notz: „Wir sensibilisieren die jungen Leute in der Ausbildung für einen ressourcenschonenden Umgang mit Materialien.“ Bei praktischen Übungen im Simulationszentrum der Akademie lernen die Azubis bereits im ersten Jahr, wie sie sparsam mit Desinfektionsmitteln, Abdeckmaterialien und anderem umgehen können. Im zweiten Ausbildungsjahr steht dann die Wiederaufbereitung medizinischer Materialien, die im OP und in der Ambulanz gebraucht werden, auf dem Stundenplan. Infos zu Ausbildungsinhalten bekommen die Schüler digital, E-Learning-Plattformen für Schulungsteilnehmer sparen ebenfalls Papier – und damit Ressourcen.
💡 Über den Beitrag
Dieser Text zeigt für #REGIOALBJOBS adaptierte Ausschnitte aus dem Artikel „Sie müssen sich nicht verstecken“, den Iris Kreppenhofer (GEA) 2023 für das Ausbildungsmagazin „Durchstarter“ verfasst hat.