Die Menschen in Deutschland werden im Schnitt sieben Jahre älter als noch vor 30 Jahren. In der Folge wächst natürlich auch die Zahl der Pflegebedürftigen.
Der Pflegenotstand ist in aller Munde. Schon heute fehlen rund 200.000 Fachkräfte. Laut Pflegereport der Bertelsmann-Stiftung wird die Zahl der Pflegebedürftigen noch um 50 Prozent steigen, nicht zuletzt auch wegen des demografischen Wandels. Wie wichtig es ist, diese Lücke zu schließen, hat sich spätestens in Corona-Zeiten mehr als deutlich gezeigt. Es sind systemrelevante Berufe, die dringend mehr Anerkennung in jeder Hinsicht benötigen. Andernfalls sieht es für die Zukunft alter, kranker und gehandicapter Menschen düster aus.
Dass die Pflege eine sinnhafte Arbeit ist, steht fest. Pflegebedürftige erhalten Unterstützung auf vielfältige Weise: Sie werden gewaschen, so mobil gehalten wie möglich, erhalten Hilfe beim Essen oder bei der Einnahme von Medikamenten – um nur ein paar Beispiele zu nennen. Ob in der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege, der Heilerziehungspflege oder der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege – Empathie sollte man in diesen Berufen mitbringen und sicher auch Belastbarkeit und Flexibilität. Ein soziales Empfinden, das Gefühl, etwas zu tun, das in der Gesellschaft Spuren hinterlässt, kann ebenfalls Motivation sein, in der Pflege tätig zu sein.
Berufe in der Pflege gehören zu den Medizinberufen. Mit einer Ausbildung in der Pflege kann man in sehr unterschiedlichen Arbeitsfeldern tätig werden. Dazu zählen u.a.
Krankenhäuser und Fachkliniken
Altenpflege- und Seniorenheime
Wohnheime für Menschen mit Behinderungen
Kindertagesstätten und Kinderheime
Ambulante Dienste
Sozial- und Diakoniestationen
Hospizdienste
Gesundheitszentren und Dialysezentren
Auch für Quereinsteiger können Berufe in der Pflege eine gute Option sein. Es gibt verkürzte Ausbildungen, die relativ schnell in die Tätigkeit einführen. Seit 2020 gibt es außerdem die neue, generalistische Ausbildung zum Pflegefachmann beziehungsweise zur Pflegefachfrau, die europaweit anerkannt ist und neue Qualifizierungs- und Karrierewege eröffnet, sei es für den Beruf oder das Studium in Pflegewissenschaften bzw. Pflegemanagement. Zudem bietet die generalistische Ausbildung weitere Vorteile: sie berechtigt Absolventinnen und Absolventen, Menschen aller Altersstufen und Versorgungsbereiche zu pflegen. Während der Ausbildung gibt es außerdem eine Ausbildungsvergütung, die Lehr- und Lernmittel werden finanziert und man muss kein Schulgeld zahlen.
Über den Artikel: Dieser Beitrag zeigt Ausschnitte aus einem Text der GEA-Redaktion, der im Frühjahr 2022 erstmals als Teil einer Sonderveröffentlichung zum Thema „Fachkräfte für die Pflege“ erschien.