Zur REGIOALBJOBS.de Hauptseite

Einblicke in die Intensivpflege – Teil 1

Die Arbeit auf einer Intensivstation verlangt den Pflegefachkräften viel ab. Patientinnen und Patienten, die dort liegen, schweben oft akut in Lebensgefahr. Sie müssen engmaschig und intensiv betreut werden. GEA-Redakteurin Christine Knauer hatte die Gelegenheit, mit einer speziell dafür ausgebildeten Fachgesundheits- und Krankenpflegerin über ihre verantwortungsvolle Arbeit zu sprechen.

Sarah-Marie Süßmuth (26) aus Reutlingen ist seit Oktober 2017 mit großem Engagement auf der Intensivstation des Klinikums am Steinenberg tätig. Die dortige Abteilung, in der rund 20 Betten zur Verfügung stehen und in der in drei Schichten gearbeitet wird, nennt sich Zentrum für Intensivmedizin.

Wer in der Intensivpflege arbeiten möchte, beginnt nicht zwingend direkt mit der Weiterbildung zur Fachkrankenpflegerin beziehungsweise zum Fachkrankenpfleger für Intensivpflege und Anästhesie. In der Regel ist das aber erklärtes Ziel von Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Nach einer Einarbeitungszeit von ein bis zwei Jahren, und so die Bereitschaft dafür vorhanden ist, kann diese zweijährige, berufsbegleitende Fachweiterbildung in Angriff genommen werden.

Sarah-Marie Süßmuth hat sie erfolgreich abgeschlossen. Bei den Kreiskliniken Reutlingen ist sie bereits seit 2014 beschäftigt; damals begann sie auch dort mit ihrer Ausbildung, die sie 2017 abschloss. Sie trägt einen der blauen Kasacks – die einheitliche Farbe für die Intensivstation. Während der Unterhaltung schaut sie einem sicher und aufnahmebereit in die Augen. Es ist eine gute Mischung aus Zugewandtheit, Reife, innerer Stärke und Zuverlässigkeit, die sie nach außen ausstrahlt. Menschen wie ihr vertraut man ohne zu zögern etwas an. Tatsächlich wusste die Reutlingerin früh, dass sie beruflich in diese Richtung gehen wollte. „Meine Oma hat auch schon hier im Haus gearbeitet, und sie hat gerne viel erzählt, was mir gefiel“, berichtet die 26-Jährige. Schmunzelnd fügt sie hinzu: „Als Kind habe ich im Spiel immer unsere Schäferhündin verarztet.“

Welche Stärken und Fähigkeiten es für diesen Beruf braucht? „Auf jeden Fall Empathie, Patienten und Angehörigen gegenüber“, findet Süßmuth, „denn in dieser schwierigen Situation darf man ganz sicher nicht als grantige Person auftreten.“ Und sie fügt hinzu: „Außerdem muss man ein Teamplayer sein und ein gutes Verhältnis untereinander haben. Hier kommt man als Einzelkämpfer nicht weit.“ Was natürlich gut tut, ist der Dank der Angehörigen, den sie schon auch erfährt. Dennoch: „Man nimmt manches im Kopf mit nach Hause.“

💡 Über den Text: Dieser Text zeigt für REGIOALBJOBS.de adaptierte Ausschnitte aus dem Artikel „Lachen und Weinen im Team“, den Christine Knauer (GEA) für eine GEA-Sonderveröffentlichung zum Thema „Fachkräfte für die Pflege“ verfasst hat. Er erschien erstmals im November 2023.

Bildrechte: Steffen Schanz

Folgen Sie uns auf Social Media:

Weitere Blogbeiträge

Mit Abi in die Ausbildung?

Gegenfrage: Warum nicht? Mehr als die Hälfte eines Abiturjahrgangs beginnt ein Studium, aber für viele ist das nicht die richtige Entscheidung. Um Zweiflern frühzeitig Alternativen aufzuzeigen, hat die Handwerkskammer das Programm „Vom Hörsaaal ins Handwerk“ entwickelt.

Weiterlesen »

(Un-)Zufriedenheit im Job: Das Honeymoon-Hangover-Modell

Die ersten Wochen im neuen Job zeichnen sich meist durch ein Gefühl der Euphorie aus: Hier beginnt etwas Neues, etwas Großartiges … oder etwa doch nicht? Ist die erste Begeisterung erst einmal verflogen, kann die Stimmung schnell kippen. Im Extremfall so stark, dass noch innerhalb der ersten 100 Tage die Kündigung folgt.

In der wissenschaftlichen Literatur zu diesem Thema ist oft von „Honeymoon“ und „Hangover“ die Rede – von den Flitterwochen und der Katerstimmung danach.

Aber was bedeutet das ganz konkret?

Weiterlesen »

Ein Elektroniker erzählt

Was lernt man eigentlich in der Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme? Welche Fähigkeiten sollte man dafür mitbringen und wie sieht ein typischer Ausbildungstag im Betrieb aus?
Die GEA-Redaktion hat nachgefragt – und zwar bei Fabian Schulz. Er macht derzeit bei der Robert Bosch GmbH in Reutlingen seine Ausbildung und hat uns Einblicke in seinen Alltag gegeben.

Weiterlesen »

Nachhaltigkeit im Klinik-Alltag: Zu Besuch bei den Kreiskliniken Reutlingen

Nachhaltigkeit ist in aller Munde – auch Berufseinsteiger interessieren sich zunehmend dafür, ob der zukunftsorientierte Umgang mit Ressourcen bei einem Unternehmen ein Thema ist. Dass sich die Kreiskliniken Reutlingen da nicht verstecken müssen, zeigt ein Gespräch mit Verantwortlichen, das hier beispielhaft für die Anstrengungen im Gesundheitswesen und insbesondere von Klinikbetrieben sei, die bekanntlich besonders viel Nachwuchs suchen und sich um Attraktivität bemühen.

Weiterlesen »

„Wichtig ist, sich gegenseitig zu helfen.“

Berdan Özüpekce hat Bock auf Papier. Deswegen hat er sich nach einem Praktikum dafür entschieden, Papiertechnologe zu werden. Jetzt ist er bereits im zweiten Lehrjahr. Papier sieht er dabei mehr als genug: die beiden Maschinen, die er überwachen soll, produzieren hunderte Tonnen am Tag. Pro Maschine täglich eine Papierbahn, die so lang ist wie die Strecke von Flensburg nach München. Die Maschinen stehen natürlich in einer Papierfabrik.

Weiterlesen »