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DIE AUSBILDUNGS-COACHES

Wenn es mit der Ausbildungsplatzsuche nicht so problemlos läuft, wie erhofft, dann ist das kein Grund, das Handtuch zu werfen. Das Team der JOBLINGE in Reutlingen hilft Ausbildungssuchenden, die sich schwertun, den passenden Platz für sich zu finden.

Der Klassiker, warum auf die Bewerbung eine Absage kam, sind Flüchtigkeitsfehler im E-Mail-Anschreiben«, verrät JOBLINGE-Beraterin Karen Buck. »Auch wenn der Bewerber eine wunderbare Bewerbungsmappe angehängt hat, kann er sich mit solchen Fehlern Chancen verbauen, denn die E-Mail ist der erste Eindruck.« Weiterer typischer Fehler seien unbeantwortete E-Mails: »Auch der Spam-Order sollte auf Antworten von Ausbildungsbetrieben kontrolliert werden und E-Mails sollten nicht länger als 24 Stunden unbeantwortet bleiben«, rät Buck. Ihre Kollegin Nicole Höper fügt hinzu: »In der Bewerbungsmappe sollten sämtliche Zeugnisse für Arbeitserfahrungen zu finden sein – und sei es nur ein kurzes Praktikum oder eine Aushilfstätigkeit.«

Zuspätkommen zu Praktikumsstart oder Bewerbungsgespräch ist natürlich ein No-Go und für viele Unternehmen direktes Ausschlusskriterium. »Im Vorfeld sollte man so viele Rückfragen stellen, bis alles klar ist, beispielsweise, wo man sich melden muss, wer der Ansprechpartner ist, wer beim Gespräch dabei ist, und so weiter«, erklärt Höper. »Nach einer Absage sollte man das Unternehmen ansprechen und nach den Gründen fragen, um Kritikpunkte zu verbessern und zu verändern.«

Manchmal ist eine Absage auch ein Erkenntnisgewinn: »Manche brauchen erst die negative Rückmeldung von Unternehmen, um sich selbst zu hinterfragen und einen Plan B V.l.n.r: Philip Dreizler, Marina Boose, Nicole Höper, Karen Buck Foto: Wilmanns DIE AUSBILDUNGS–COACHES zu verfolgen, der ihnen eher entspricht«, erklärt Höper. »Es kommt oft vor, dass der angestrebte Beruf gar nicht zu den eigenen Stärken und Fähigkeiten passt, sondern stattdessen zum Beispiel zu den Vorstellungen der Eltern.«

Viele Teilnehmer des JOBLINGE-Programms haben keinen Ansprechpartner in Familie oder Freundeskreis, mit dem sie im Gespräch herausfinden könnten, wodurch sie sich auszeichnen und welche Berufe entsprechend passen könnten. Da kommen Nicole Höper und Philip Dreizler ins Spiel, die mit den JOBLINGE-Teilnehmern während der achtwöchigen Orientierungsphase zwei bis drei Berufswünsche auf Basis von Stärken, Interessen und Wünschen erarbeiten. »Ein Prozess, der Monate dauern kann, wenn nach den ersten Praktika die Vorstellungen noch mal korrigiert werden.« In Einzelgesprächen werde mit dem Teilnehmer nach einer »Praktikums- Enttäuschung« gemeinsam überlegt, was nicht gefallen hat und zusammen werden Alternativen angedacht.

Sich selbst gut einschätzen zu können, ist einer der Kern-Lerninhalte bei JOBLINGE. Gleichzeitig werden die Teilnehmer auf die Berufsschule vorbereitet, es werden Sprachqualifizierungen, Mathe-Auffrischung und Workshops angeboten, außerdem Unternehmenspräsentationen, bei denen sich Unternehmen mit ihren Ausbildungsberufen vorstellen können.

»Außerdem vermitteln wir Werte, was den Umgang miteinander angeht, beispielsweise Pünktlichkeit«, erklärt Dreizler. »Wir verstehen uns als Arbeitgeber im geschützten Rahmen, das heißt, wenn jemand wiederholt unentschuldigt fehlt, dann versuchen wir das in Einzelgesprächen zu klären.« Das integrative Konzept ermöglicht es, dass Ausbildungssuchende, die in Deutschland aufgewachsen sind, und Geflüchtete mit Sprachgrundkenntnissen gemeinsam betreut werden können.

Drei Gruppen von 20 bis 25 Teilnehmern durchlaufen das sechsmonatige Programm pro Jahr. Mit dem Finden eines Ausbildungsplatzes hört die Betreuung durch das JOBLINGE- Team nicht auf: Dann geht der Teilnehmer in die Phase der Ausbildungsbegleitung über. »Wir stehen im Austausch mit den Unternehmen, was ein großer Bonus für die Ausbilder ist, denn wir sind als Ansprechpartner da und unterstützen sie dabei, den Ausbildungserfolg abzusichern«, erklärt Buck. Außerdem gibt es ehrenamtliche Mentoren, die JOBLINGE-Teilnehmer auf ihrem Weg zum Ausbildungsplatz und darüber hinaus begleiten, berichtet Dreizler: »Diese Verbindungen bleiben oft noch lange nach der Ausbildung bestehen.« 

NADINE WILMANNS

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