Zur REGIOALBJOBS.de Hauptseite

Auf einen Jugendlichen kommen zwei Ausbildungsstellen

Der Arbeitsmarkt ist im Wandel – und eine der einschneidendsten Veränderungen ist die immer kleinere Zahl der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die als Azubis nachrücken können. Wir sind mit Margit Lehle verabredet, die seit 2021 Teamleiterin der Berufsberatung bei der Agentur für Arbeit Reutlingen ist. Zur Berufsfindung generell meint sie: „Eine Berufsentscheidung ist heute nicht mehr fürs Leben, sondern gleicht eher einer ersten Etappe.“

Sie versichert, dass der Arbeitsmarkt noch nie so aufnahmefähig wie heute. Viele Jugendliche täten sich jedoch schwer, eine Entscheidung zu treffen, aus der Sorge heraus, noch etwas Besseres zu finden. Auf diesem Hintergedanken überbrückten sie die Zeit der Suche häufig mit einem Auslandsaufenthalt oder mit einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ).

Auf eine Jugendliche beziehungsweise einen Jugendlichen kämen aktuell zwei Ausbildungsstellen, berichtet die Expertin. Angesichts geburtenschwächerer Jahrgänge könnten sich die Jugendlichen ihre Stellen raussuchen. Margit Lehle kennt Firmen und Unternehmen, die ihren potenziellen Azubis Goodies wie Laptops oder Ansparungen im Lehrjahr in Aussicht stellen, um diese für sich zu gewinnen. Sie weiß von großen Betrieben, die vormals bis zu 400 Bewerbungen auf Ausbildungsplätze hatten und jetzt vielleicht noch 40.

Mitte Juli 2023, als wir unser Gespräch führen, sind in den Kreisen Reutlingen und Tübingen noch rund 2.000 freie Lehrstellen registriert. Darunter die alljährlichen Klassiker, die händeringend Nachwuchs suchen: Hotel- und Gaststättengewerbe, Handel, aber auch der ansonsten recht beliebte Kfz-Bereich: Dort sind noch 58 freie Stellen gemeldet.

„Oft gibt es auch ein sogenanntes Matching-Problem“, berichtet die Teamleiterin. „Also ein Interessent aus Reutlingen will oder kann vielleicht keine Stelle auf der Alb antreten, weil die Anfahrt zu umständlich ist.“ Last but not least: Zahnmedizinische Fachangestellte – auch da gibt es noch jede Menge offene Lehrstellen.

💡 GEA-Leser wissen mehr!

Dieser Text zeigt einen Ausschnitt aus dem von Christine Knauer (GEA) verfassten Artikel „Zeit der schnellen Veränderungen“, der erstmals im September 2023 im Rahmen einer GEA-Sonderveröffentlichung zum Themenschwerpunkt „Ausbildung & Beruf“ erschien. Mehr spannende News aus dem Arbeitsleben in der Region Neckar-Alb finden Sie auf www.gea.de und im offiziellen Blog von REGIOALBJOBS.de.

Folgen Sie uns auf Social Media:

Weitere Blogbeiträge

Ab ins Grüne

Sie sind viel an der frischen Luft und mitten in der Natur, können kreativ mit den Händen arbeiten, Neues schaffen und Träume verwirklichen: Raphael Falk (23), Chiara Kazmaier (20), Melvin Knapp (19) und Zardasht Kurdi (22) haben sich für die dreijährige Ausbildung zum Garten- und Landschaftsbauer entschieden.

Weiterlesen »

Die Kunst der E-Mail-Kommunikation

E-Mails nehmen einen großen Raum im Arbeitsalltag ein – in Zeiten von Homeoffice und flexiblen Arbeitszeiten mehr denn je. Gleichzeitig sind sie aber auch besonders anfällig für Missverständnisse.

Was das für die Kommunikation im Beruf bedeutet? Darüber hat sich Nadine Wilmanns für das TOP Arbeitgeber Magazin mit Wirtschafts- und Gründermediatorin Manuela Zehender unterhalten. Hier sind drei Tipps, die sie aus dem Gespräch mit der Expertin mitgenommen hat.

Weiterlesen »

Mit Abi in die Ausbildung?

Gegenfrage: Warum nicht? Mehr als die Hälfte eines Abiturjahrgangs beginnt ein Studium, aber für viele ist das nicht die richtige Entscheidung. Um Zweiflern frühzeitig Alternativen aufzuzeigen, hat die Handwerkskammer das Programm „Vom Hörsaaal ins Handwerk“ entwickelt.

Weiterlesen »

(Un-)Zufriedenheit im Job: Das Honeymoon-Hangover-Modell

Die ersten Wochen im neuen Job zeichnen sich meist durch ein Gefühl der Euphorie aus: Hier beginnt etwas Neues, etwas Großartiges … oder etwa doch nicht? Ist die erste Begeisterung erst einmal verflogen, kann die Stimmung schnell kippen. Im Extremfall so stark, dass noch innerhalb der ersten 100 Tage die Kündigung folgt.

In der wissenschaftlichen Literatur zu diesem Thema ist oft von „Honeymoon“ und „Hangover“ die Rede – von den Flitterwochen und der Katerstimmung danach.

Aber was bedeutet das ganz konkret?

Weiterlesen »

Ein Elektroniker erzählt

Was lernt man eigentlich in der Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme? Welche Fähigkeiten sollte man dafür mitbringen und wie sieht ein typischer Ausbildungstag im Betrieb aus?
Die GEA-Redaktion hat nachgefragt – und zwar bei Fabian Schulz. Er macht derzeit bei der Robert Bosch GmbH in Reutlingen seine Ausbildung und hat uns Einblicke in seinen Alltag gegeben.

Weiterlesen »