Seit wann gibt es eigentlich eine Betreuung von Kleinkindern in speziell dafür geschaffenen Einrichtungen?
Ein Blick auf die Geschichte sagt Folgendes: Zum ersten Mal wird in der Historie von einer Kindertageseinrichtung berichtet, die 1802 von Fürstin Pauline zu Lippe-Detmold ins Leben gerufen wurde. Es war eher eine Aufbewahrungsanstalt für kleine Kinder. Dort wurden Mädchen und Buben bis zu einem Alter von vier Jahren in Obhut genommen, solange deren Eltern in den Sommermonaten mit Feldarbeiten zu ihrem Lebensunterhalt beitrugen.
Ähnliche Beispiele folgten: Erstmals 1824 unternahm der evangelische Pfarrer Theodor Fliedner Kollektenreisen, die ihn unter anderem nach England führten. Dort hatte er Gelegenheit, die Londoner Kleinkinderschule kennenzulernen. Davon inspiriert, eröffnete er 1835 zunächst eine Strickschule in Düsseldorf und 1836 eine Kleinkinderschule bei Düsseldorf.
Zeitgleich startete er mit der Ausbildung von weiblichem Personal zur Erziehung kleiner Kinder. Somit gründete er die erste Ausbildungsstätte für frühpädagogische Fachkräfte in Deutschland. Die Sorge für kleine Kinder war ein Teilbereich des von Fliedner geschaffenen und noch heute existierenden diakonischen Werkes.
💡 Über den Artikel: Dieser Text wurde von der GEA-Redaktion verfasst und erschien erstmals 2022 als Teil einer Sonderveröffentlichung zum Thema „Pädagogische Fachkräfte für Kindergarten und Kitas“.