Anhaltender Stress im Beruf senkt nicht nur die Leistungsfähigkeit, sondern kann auch krank machen. Um souverän mit den Herausforderungen des Arbeitsalltags umzugehen, braucht es allerdings mehr als nur ein gewisses Maß an persönlicher Resilienz: Es gilt auch, die Herausforderungen im Blick zu behalten, die mit den Abläufen in unserer Arbeitsumgebung einhergehen – und darüber nachzudenken, was wir tun können, um den daraus resultierenden Stress zu reduzieren.
Häufige Stressoren im Arbeitsalltag
Für den DGB-Index „Gute Arbeit 2023“ wurden im vergangenen Jahr 6.266 deutsche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer u. a. dazu befragt, was sie im Berufsleben belastet. Das Ergebnis? Sowohl körperlicher als auch psychischer Stress scheinen weit verbreitet:
• 86% der Befragten haben mit Zeitdruck zu kämpfen
• 73% sind in einer lauten Arbeitsumgebung tätig
• 65% leiden unter Konflikten mit Kunden oder Patienten
• 56% verrichten körperlich schwere Arbeit
Und das sind nur die vier Auslöser für Stress, nach denen in der Studie gezielt gefragt wurde: Die tatsächliche Liste der belastenden Faktoren dürfte für viele Fach- und Führungskräfte noch deutlich länger ausfallen. Erschwerend kommt außerdem hinzu, dass oft mehrere Stressoren gleichzeitig auftreten. Dem DGB-Index „Gute Arbeit 2023“ zufolge haben 31% der befragten Arbeitnehmer Erfahrung mit allen vier in der Studie explizit erwähnten Problemen – und weitere 31% haben es im Arbeitsalltag immerhin mit drei davon zu tun.
Zu Risiken und Nebenwirkungen
Je höher die Zahl der Belastungen, desto schlechter schätzen die Teilnehmer der DGB-Studie ihren Gesundheitszustand ein. Von den Befragten, die angegeben hatten, dass sie im Arbeitsalltag sowohl mit Zeitdruck als auch mit Lärm, Konflikten und schwerer körperlicher Arbeit konfrontiert werden, gaben 61% an, dass ihr Gesundheitszustand derzeit nicht gut sei. Zum Vergleich: Von den Arbeitnehmern, für die nur eine der vier Belastungen eine Rolle spielt, schätzten 60% ihren Gesundheitszustand als gut ein.
Außerdem zeichnet sich in der Studie ab, dass anhaltende Mehrfachbelastungen auch einer der Gründe dafür sein können, dass sich Fach- und Führungskräfte beruflich neu orientieren. Von den Befragten, in deren Arbeitsalltag keine der vier Belastungen (sehr) häufig eine Rolle spielt, gehen 75% davon aus, dass sie ihre Tätigkeit bis zur Rente ausüben können. Je höher die Zahl der Belastungen, desto weiter sinkt diese Zahl jedoch – und von den Arbeitnehmern, die allen vier Stressfaktoren (sehr) häufig ausgesetzt sind, denken nur 7%, dass sie das bis zur Rente durchhalten werden.