
Der Umgang mit Seniorinnen und Senioren ist mitunter anstrengend und erfordert eine besondere Ausbildung. Davon kann auch Julia Wagermeier berichten. Seit 2011 arbeitet sie in der Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus in Tübingen – vor allem im Bereich der Alters- und Palliativmedizin. GEA-Redakteur Daniel Zabota hat sie bei einer Schicht begleitet.
🔹Auf Schicht im Paul-Lechler-Krankenhaus🔹
Julia Wagermaier hat »Krankenschwester« gelernt, drei Jahre dauerte die Ausbildung. Das ist heute noch genauso, nur heißt der Beruf jetzt »Pflegefachfrau« bzw. »Pflegefachmann«. Auf der Website der Bundesagentur für Arbeit steht dazu: »Pflegefachleute pflegen und betreuen Menschen aller Altersstufen in den Bereichen Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege.« Für Julia Wagermaier braucht es ganz klar für jeden der drei Ausbildungsbereiche ganz spezielle Kompetenzen und damit eine Spezialisierung während und auch nach der Ausbildung.
Julias Schicht hat heute um 6.30 Uhr begonnen, sie endet, wenn alles gut läuft, um 14.45 Uhr. Inzwischen ist die Tochter von Frau P. eingetroffen, die ihre betagte Mutter abholen will. Frau T. hat starke Schmerzen und braucht dringend ein Mittel, Frau M. hat noch immer den Schlafanzug an. In einem anderen Zimmer hat der Bewegungsmelder einen Alarm von sich gegeben, das Telefon klingelt ständig, es muss ein Krankentransport für Frau D. organisiert werden und gleich kündigt sich der Chefarzt zu einer Visite an. »Ja, es passiert viel auf einmal«, sagt Julia.
🔹Das Team macht den Unterschied🔹
Krankenpflege ist eine Art Hochleistungssport, bei dem sich viele kurze Sprints mit Strecken ruhiger Läufe abwechseln. Julia Wagermaier sagt, die gute Zusammenarbeit aller auf der Station helfe viel: »Es ist ein Wahnsinnsteam.« Natürlich hilft ihr die jahrelange Berufserfahrung und die fortschreitende Digitalisierung stellt ebenfalls eine Erleichterung dar. »Wir haben eine hohe digitale Kompetenz«, das bestätigt auch Pflegedirektor Sven Braun.
Ein wichtiger Faktor, der das Stresslevel bestimmt, ist der Mix der Patienten. Zehn in dieser Gruppe sind pflegebedürftig, einige brauchen eine aktivierende Pflege und Reha, andere scheinen morgen schon wieder in den Skiurlaub starten zu wollen. Das wechselt täglich. »Es ist ein gewinnbringender Job. Kein Dienst wie jeder andere, immer eine neue Mischung, anstrengende und leichte Patienten, auf herausfordernde Tage folgen wieder leichtere«, so die Jobbeschreibung von Julia Wagermaier.
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Dieser Text zeigt Ausschnitte aus einem Artikel von Daniel Zabota (GEA), der erstmals im März 2025 im Rahmen eines Job-Specials zum Thema »Fachkräfte für die Pflege« im @reutlingergeneralanzeiger erschien. Mehr über Julia Wagermaiers Arbeitsalltag in der können Sie auch in unserem Beitrag vom 16. April 2025 lesen.