Wer zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen wird, hat schon einmal die erste Hürde genommen.
Und dann kommt es darauf an, wirklich einen guten Eindruck zu machen. Hier sind drei typische Fragen, mit denen fast jeder Bewerber konfrontiert wird – und Tipps dazu, wie Sie souverän darauf antworten.
Typische Frage 1: Was sind Ihre Stärken und Schwächen?
Mit dieser Frage wollen die Interviewer in erster Linie herausfinden, ob ihr Gegenüber in der Lage ist, zu reflektieren. Wichtig dabei: Unterschiedliche Personen bewerten Eigenschaften ganz anders. Je nach Situationen können z.B. Ehrgeiz, Nachgiebigkeit oder Ungeduld mal eine Stärke, mal eine Schwäche sein. Entscheidend ist, wie der Bewerber damit umgeht. Wer etwa sagt: „Ich bin oft ungeduldig und möchte alles auf einmal. Ich habe mir aber jetzt angewöhnt, mir erst einen Überblick zu verschaffen und Prioritäten zu setzen“, zeigt, dass er sich selbstkritisch mit sich und seiner Arbeitsweise auseinandersetzt.
Typische Frage 2: Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?
Mit dieser Frage möchte der Interviewer herausfinden, ob ein Bewerber für sich selbst Perspektiven entwickelt hat oder sich eher treiben lässt. Bewerber können bei dieser Frage durchaus konkrete Positionen nennen – aber nicht unbedingt den Chefposten. Sie sollten schließlich nicht so ehrgeizig erscheinen, dass sich Ihr künftiger Vorgesetzter bedroht fühlt. Wenn es um einen Ausbildungsplatz geht, macht es durchaus Sinn, mit der Frage nach der Perspektive die Gegenfrage nach Weiterbildungsmöglichkeiten zu verbinden.
Typische Frage 3: Haben Sie sich noch woanders beworben?
Was Personaler sich von dieser Antwort versprechen, ist zweifelhaft. Berufsanfänger bewerben sich in aller Regel nicht nur bei einem Unternehmen und auch erfahrene Arbeitnehmer schicken ihre Unterlagen meist an mehrere Personalabteilungen. Deshalb kann ein Bewerber ruhig ehrlich sein – zumindest ein wenig: Wer seine Mappe parallel an 15 Firmen schickt, wirkt möglicherweise etwas wahllos oder sogar verzweifelt. Zwei oder drei andere laufende Bewerbungen kann man aber ohne Weiteres zugeben.
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Text: Nadine Wilmanns