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Praktikant mit 40 – na und?

Viele wechseln im Laufe ihrer Karrierelaufbahn ihren Beruf, wagen nach längerer Pause den Neuanfang oder suchen neue Herausforderungen. Das ist spannend, kann aber auch verunsichern. Nicht wenige finden sich in der Situation wieder, dass sie sich jenseits der Dreißig noch mal wie ein Berufseinsteiger fühlen. »Aber genau das wollen viele auch!«, weiß Karriere-Coachin Pamela Grüninger. »Meine Klienten, die sich neu orientieren, sind alle sehr jung im Kopf. Sie begreifen sich als lernende Wesen, die sich gerne in Neues hineinwerfen und Freude daran haben, sich weiterzuentwickeln.«

🔹Noch einmal etwas Neues wagen🔹

Als Neueinsteiger im Team kann Offenheit hilfreich sein, um uns vor dem Gefühl zu schützen, mit den »alten Hasen« nicht mithalten zu können. Vergleiche sind da ohnehin reine Selbstsabotage: »Es wird immer jemanden geben, der besser ist, und es wird immer etwas geben, was ich nicht kann – so wird’s immerhin nicht langweilig«, erklärt Grüninger.

Auch wenn wir zu Anfang der Leistung der routinierten Kollegen noch etwas hinterherhinken, können wir wertvolle Teammitglieder sein – z.B. in der Rolle der Zuhörer, Vermittler, oder humorvollen Motivatoren. »Ich mag in Bezug auf meine Fachkompetenz noch Lernbedarf haben – wenn ich neu bin, gibt es natürlich Dinge, die ich noch nicht verstehe – doch gibt es andere Kompetenzen, die ich ins Team einbringen kann«, erklärt Grüninger. Da sei es wichtig, sich seiner Fähigkeiten und Stärken bewusst zu sein.

🔹Klare und konsequente Kommunikation🔹

Für Eltern, die ins Berufsleben zurückkehren, ist außerdem direkte Kommunikation besonders wichtig. »Ich muss mir im Vorfeld selbst klar machen, wann mein Kind Priorität hat und wann die Arbeit«, rät Grüninger. Eine klare und konsequente Kommunikation, statt eines unsicheren »Na gut, dann bleibe ich heute noch eine halbe Stunde länger …«, sei vorteilhaft für alle Beteiligten: Alle wissen Bescheid und können entsprechend planen. 

Meist treffen Neueinsteiger allerdings auf ein wohlwollendes Umfeld. Häufig sei es nur die eigene Sichtweise, die eigene kritische Haltung, an der wir arbeiten können. »Sobald eine kritische Stimme in mir anfängt, auf mich einzureden, sollte ich direkt ›Stopp‹ zu mir sagen«, erklärt Grüninger. »Schließlich bin ich diejenige, mit der ich immer zusammen bin – sollte ich mich da nicht gut behandeln und mit mir sprechen, wie ich auch mit meinem besten Freund sprechen würde?«

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 💡 Über den Beitrag

Dieser Text zeigt für #REGIOALBJOBS.de adaptierte Ausschnitte aus einem Artikel, den Nadine Wilmanns für das Top Arbeitgeber Magazin 2020 verfasst hat. 

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