Zur REGIOALBJOBS.de Hauptseite

Neustart mit dem Bundesfreiwilligendienst

Freiwilligendienste sind nur etwas für Jugendliche und junge Erwachsene? Von wegen: Um Menschen jeden Alters die Möglichkeit zu geben, sich intensiv in einem Bereich zu engagieren, der ihnen am Herzen liegt, wurde 2011 der Bundesfreiwilligendienst – kurz: BFD – ins Leben gerufen. Er bietet die Möglichkeit, in verschiedenen sozialen, ökologischen und kulturellen Bereichen aktiv zu werden. 

Allein in Baden-Württemberg engagieren sich im Mai 2024 insgesamt 5.863 Freiwillige im Rahmen eines BFD. Und auch wenn ein großer Teil dieser Freiwilligen noch recht jung ist: 875 von ihnen sind zwischen 27 und 65 Jahren alt – und 18 von ihnen sind sogar älter als 65. 

Was gestandene Fach- und Führungskräfte dazu bewegt, einen Freiwilligendienst zu absolvieren? Zum Beispiel die Chance, dem eigenen Karriereweg eine vollkommen neue Richtung zu geben.

🔹 Mut, etwas Neues anzufangen 🔹

Susanne Gänzler macht Bundesfreiwilligendienst in der Kita des Uniklinikums Tübingen – und zwar in Teilzeit. Nach der Familienphase mit fünf Kindern hatte die Diplom-Biologin das Gefühl, sich von der Forschung weit entfernt zu haben. Stattdessen hat sie den Mut gefasst, mit Mitte 50 etwas Neues anzufangen. 

Als Freiwillige wollte sie herausfinden, ob ihr die Arbeit mit kleinen Kindern liegt. Denn auch wenn sie viel Erfahrung mit ihren eigenen Kindern hat – eine Gruppe von bis zu 13 Ein- bis Dreijährigen ist eine andere Nummer. Zur Beschäftigung mit den Kita-Kindern beim gemeinsamen Spielen, bei Ausflügen und beim Essen kommt in ihrem Freiwilligendienst zeitweise auch Arbeit im hauswirtschaftlichen Bereich hinzu.

Dass sie nicht die einzige gestandene Frau im Freiwilligendienst ist, merkt Susanne Gänzler in Seminaren, in denen neben den überwiegend jungen auch vereinzelt andere ältere Teilnehmerinnen sind. Für sie selbst hat sich nach einigen Monaten im Freiwilligendienst ihre Entscheidung bestätigt. Und tatsächlich hat sie bereits einen Ausbildungsplatz in Aussicht.

💡 Über den Beitrag

Dieser Text zeigt für #REGIOALBJOBS adaptierte Ausschnitte aus dem von Mirjam Sperlich (GEA) verfassten Artikel „Neues über sich selbst erfahren“, der im Mai 2024 im Rahmen einer Sonderveröffentlichung zum Thema Freiwilligendienste erschien.

Folgen Sie uns auf Social Media:

Weitere Blogbeiträge

Elternzeit in Deutschland: Nach wie vor Frauensache?

Wer in Elternzeit geht, verdient danach meist weniger als die Kollegen, die auf Elternzeit verzichten. Das hängt u.a. damit zusammen, dass Eltern, die mehr als zwei Monate in Elternzeit waren, anschließend häufiger in Teilzeit arbeiten. Und obwohl Studien zeigen, dass dieser Effekt durchaus auch Männer betrifft, gehen weiterhin vor allem Frauen in Elternzeit.

Weiterlesen »

Altersmedizin – Auf Schicht mit Julia Wagermaier

Julia Wagermaier ist Pflegefachfrau, auch wenn der Beruf noch »Krankenschwester« genannt wurde, als sie ihre Ausbildung gemacht hat. Seit 2011 arbeitet sie in der Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus in Tübingen – vor allem im Bereich der Alters- und Palliativmedizin. GEA-Redakteur Daniel Zabota hat sie bei einer Schicht begleitet.

Weiterlesen »

Pädagogische Fachkraft werden: Klassische Ausbildung oder PiA?

Wer Pädagogische Fachkraft werden möchte, hat die Wahl – klassische Berufsausbildung im dualen System oder PiA? Iris Kreppenhofer (GEA) hat sich im Februar 2025 für ein Job-Special mit Julian Schmid (28) vom Kinderhaus Brühlstraße in Metzingen unterhalten. Dabei kamen sie auch auf die beiden unterschiedlichen Ausbildungswege zu sprechen.

Weiterlesen »

Vielseitige Arbeit mit Kindern

Julian liebt seinen Beruf: »Es ist schön, mit Kindern zu arbeiten«, sagt die Pädagogische Fachkraft, wie Erzieher heute genannt werden. Wenn der 28-Jährige von seinen vielseitigen Aufgaben erzählt, ist klar, dass sich in diesem Beruf enorm viel verändert hat. Einfach nur mit Kindern spielen und mal Streit schlichten? Von wegen. Frühförderung ist ein zentrales Thema in Einrichtungen wie dem Kinderhaus Brühlstraße, einem Vorzeigeobjekt der Stadt Metzingen. Die 90 Kinder sind in vier Gruppen eingeteilt, je zwei Pädagogische Fachkräfte unter Leitung von Carolin Merkle betreuen die Drei- bis Sechsjährigen. Unter ihnen ist Julian Schmid zwar der einzige Mann – ein weiterer ist noch in Ausbildung –, aber das sieht er als Vorteil.

Weiterlesen »

Jeder zweite Arbeitnehmer wäre 2025 wechselbereit

Seit 2001 erscheint einmal im Jahr der „Gallup Engagement Index Deutschland“, eine groß angelegte Studie, die sichtbar machen soll, wie Arbeitnehmer in Deutschland zu den Unternehmen stehen, für die sie tätig sind. Erst vor wenigen Tagen erschien die neueste Ausgabe – und die Ergebnisse des Engagement Index 2024 beschäftigen nun Personalabteilungen in ganz Deutschland. Denn diese Studie zeigt: Jeder zweite Arbeitnehmer wäre 2025 einem Jobwechsel nicht abgeneigt.

Weiterlesen »

Der Teufelskreis der unbesetzten Stellen

Vom Handwerk über die Pflege bis hin zu MINT-Berufen: Vielen Unternehmen in Deutschland fällt es schwer, offene Stellen zeitnah wieder zu besetzen. Für das bestehende Team kann das zur Belastungsprobe werden. Je dünner die Personaldecke, desto größer ist oft auch die Arbeitslast, die auf die verbleibenden Mitarbeitern verteilt werden muss. Die Folgen: Steigendes Burnout-Risiko und hohe Wechselbereitschaft.

Weiterlesen »